«Gespiegelte Zeit»

Bilder und Legenden sind Auszüge aus dem Buch

Akrivi Krokidi in Manassi, Griechenland

Oben: Akrivi, 1965. Akrivi ist eine der fleissigsten und begabtesten Weberinnen. Sie hat es als Einzige gewagt, alte Karpétes (Bettdecken) nachzuweben. Weben nach traditionellen Vorlagen ist zu einer wichtigen Einnahmequelle der Frauen geworden. Der Verdienst kommt grösstenteils der Ausbildung der Kinder zugute. Die Webstücke aus den Bergdörfern werden in Athen und Europa verkauft.

Unten:Links: Akrivi, 57-jährig, seit vier Jahren verwitwet. «Nur langsam gewöhne ich mich ans Alleinsein. Zum Glück habe ich meine drei Kinder, die mich besuchen und mir auch mal etwas helfen.» Akrivi bedauert, dass es damals unterlassen worden ist, die Weberinnen in die staatliche Krankenkasse einzubinden. Den Ex-Weberinnen würden heute nicht nur die Krankenauslagen bezahlt, sondern sie erhielten zudem eine kleine Pension. «Nein, weben tue ich heute nicht mehr», sagt Akrivi und betrachtet ihre Hände. «Ja, was haben diese Hände doch alles für Arbeiten gemacht!»


Bachman Thami in Alampu, Nepal

Oben:Links: Bachman, 1978. Bachman wohnt im Dorf Alampu, wo die berühmten Stein­platten von Bigu gebrochen werden. «Wir arbeiteten für Lal Bahadur. Er war der grosse Mann von Alampu und ist vom Verkauf der Steinplatten an das Projekt reich geworden.»

Unten: Bachman, 73-jährig, beim Bambusflechten. «Mit der Demokratie haben wird die Nutzung der Steinplatten unter allen Thami aufgeteilt.» In der Revolution von 1991 hat Lal Bahadur auf Druck der Bevölkerung nach Kathmandu fliehen müssen. Bachmans Frau ist vor zehn Jahren gestorben. Er hat zwei Söhne und eine Tochter «Die Zeit zum Sterben ist gekommen, da ich nicht mehr gehen kann, seit ich beim Schafehüten gefallen bin.»


Sadan Shah in Ushu, Pakistan

Ganz oben:Links: Sadan, 1985. Sadan kauft an einer Pflanzdemonstration drei Apfelbäumchen. In Ushu und anderen Dörfern betreiben Bauern einen sogenannten PTR. Auf diesen Feldern für Ausbildung und Rotation wird aufgezeigt, wie die Kartoffelmonokultur durchbrochen werden kann. Alternativen sind Mais zur Selbstversorgung und Gemüse und Früchte für den Verkauf.

Oben:Rechts: Sadan, 60-Jährig. Sadan hat Mühe, seinen Kartoffelacker zu bewässern. Er bedauert sehr, dass der vom Projekt geplante Bewässerungskanal nicht gebaut werden konnte. Mehr Kartoffeln erntet Sadan seit er die Stauden gegen die Krautfäule spritzt. Die Sorte Désirée bevorzugt er, weil sie das meiste Geld bringt. Herbstrüben oder andere Gemüse pflanzt Sadan nur selten.


Sie können dieses Buch mit dem Bestellformular online bestellen.

< zurück